Biografie, Heymann Steinthal
Während des Studiums beschäftigte sich Steinthal besonders mit den Theorien Wilhelm von Humboldts, dessen Sprachwissenschaftliche Werke er später im Jahre 1884 verlegte. 1863 erhielt er eine außerordentliche Professur in Berlin. Ab 1872 arbeitete Steinthal zusätzlich als Dozent für Religionsphilosophie und die kritische Historie des Alten Testaments an der 1870 gegründeten und zwei Jahre später eröffneten Hochschule für die Wissenschaft des Judenthums. Zusammen mit seinem Freund und Schwager Moritz Lazarus veröffentlichte er schon 1860 die Zeitschrift für Völkerpsychologie und Sprachwissenschaft, womit die beiden den Grundstein für die neue, im Titel erstgenannte Wissenschaft legten. Des Weiteren war Steinthal ab 1883 einer der Direktoren des Deutsch-Israelitischen Gemeindebundes und als solcher verantwortlich für die Abteilung Religionslehre in verschiedenen kleinen Gemeinden. Werke: Die Sprachwissenschaft Wilhelm von Humboldts und die Hegel'sche Philosophie (1848); Die Classifikation der Sprachen dargestellt als die Entwickelung der Sprachidee (1850); Der Ursprung der Sprache im Zusammenhang mit den Letzten Fragen Alles Wissens, Berlin (1854, 4. erweiterte Auflage 1888); Die Entwicklung der Schrift (1852); Grammatik, Logik, Psychologie: Ihre Prinzipien und Ihre Verhältniss zu Einander (1855); Geschichte der Sprachwissenschaft bei den Griechen und Römern (1863, 2. Auflage 1889-1890/91); Philologie, Geschichte und Psychologie in Ihren gegenseitigen Beziehungen (1864); Die Mande-Negersprachen, psychologisch und phonetisch betrachtet (1867); Abriss der Sprachwissenschaft, Band in Einleitung in die Psychologie und Sprachwissenschaft (1871, 2. Auflage 1881); Allgemeine Ethik (1885); Zu Bibel und Religionsphilosophie (1890, neue Serie 1895 und besteht größtenteils aus in der Gesellschaft der Freunde vorgetragenen Referaten zu Gunsten der Lehranstalt für die Wissenschaft des Judenthums); Gesammelte kleine Schriften, 1. Band (1880).
Detailangaben
Eintragstyp | Personen |
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ID | 16714 |
Titel | Prof. Dr. |
Biographische Angaben | 1849 Habilitation über die Sprachwissenschaft Wilhelm von Humboldts und die Hegelsche Philosophie an der Friedrich-Wilhelms-Universität, Berlin |
GND-Eintrag | https://d-nb.info/gnd/118617583 |
VIAF-Eintrag | https://viaf.org/viaf/24686927/ |
Geburtsdatum | 16 May 1823 |
Todesdatum | 19 March 1899 |
Studium | 1843 Studium der Sprachwissenschaft in Berlin (Schwerpunkt: Sprachtheorie Wilhelm von Humboldts) 1847 Promotion |
Mitgliedschaft | Wissenschaftlicher Centralvereins Humboldt-Akademie Commission zur Erforschung der Geschichte des Judentum in Deutschland Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte Deutsch-morgenländischen Gesellschaft |
Verschlagwortung
- Allgemein: › Fachgebiet › Sprachwissenschaft
- Allgemein: › Körperschaft › Humboldt-Universität zu Berlin › Fakultät (historisch) › Philosophische Fakultät
- Allgemein: › Körperschaft › Humboldt-Universität zu Berlin › Universitätsgeschichte der HU › Friedrich-Wilhelms- Universität (1828-1945)
- Sterbeort: › Ort › Ortsnamen A-Z › Berlin
- Geburtsort: › Ort › Ortsnamen A-Z › Gröbzig
- Allgemein: › Person › Namen A-Z › Steinthal, Heymann
- Name: › Person › Namen A-Z › Steinthal, Heymann
- Religion: › Person › Religionszugehörigkeit › jüdisch
- Allgemein: › Person › Stellung/ Funktion › Privatdozent
- Allgemein: › Person › Stellung/ Funktion › Professor, außerordentlicher