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Lautarchiv

„Du hast mein Wort“

MA-Seminar (Kulturwissenschaft, Geschichtswissenschaften, Informations- und Bibliothekswissenschaft):

„Du hast mein Wort“
Juristische und kulturethische Kriterien zur Nutzung von Tonaufnahmen aus dem Berliner Lautarchiv.

Thomas Hartmann, Dr. Jochen Hennig, PD Dr. Britta Lange

Die Beiträge der Studierenden wurden als online-Dossier zusammengestellt.

Dossier online

Die Frage, wer zu welchem Zeitpunkt Bild-, Film- und Tonmaterial im Internet verbreiten darf, schlägt gerade in der Popkultur hohe mediale Wellen, aber auch Archive wissenschaftlicher und kulturhistorischer Bestände müssen sich dieser Frage stellen.
Das Lautarchiv der Humboldt‐Universität umfasst Sprachaufnahmen berühmter Persönlichkeiten (Weimarer Republik und Kaiserreich), Aufnahmen deutscher Dialekte (1920er und 1930er Jahre), Aufnahmen ‘fremder’ Sprachen aufgenommen im Ersten Weltkrieg, in der Zwischenkriegszeit und während des Zweiten Weltkriegs), sowie phonetische Aufnahmen aus der DDR‐Zeit. Die Aufnahmen der ersten drei Bereiche liegen digitalisiert vor und können online in einem Katalog recherchiert, derzeit jedoch nicht online angehört werden. (www.sammlungen.hu-berlin.de/sammlungen/78/)
Die Frage nach der adäquaten Zugänglichkeit zu den Aufnahmen ist zum einen geprägt durch komplexe Urheber- und Persönlichkeitsrechte, zum anderen durch kulturethische Fragen, die vor allem aus den prekären Entstehungszusammenhängen der Aufnahmen resultieren, stammen sie doch beispielsweise aus Kriegsgefangenenlagern.
Im ersten Teil der Veranstaltung werden Grundlagen zur Sammlung, ihrer Geschichte und den juristischen Rahmenbedingungen vermittelt, im zweiten Teil werden die Studierenden mit Unterstützung der Lehrenden diese Grundlagen auf die Teilbestände des Lautarchivs anwenden. Aus der Bestimmung von Spezifika einzelner Teilbestände und aus Vergleichen sollen künftige Nutzungsszenarien aufgezeigt und Kriterien für die Zugänglichkeit (Open Access) entwickelt werden.