Tab. LIX aus aus J.B. Basedows Elementarwerk mit den Kupfertafeln Chodowieckis u.a., hrsg. von Theodor Fritzsch. Dritter Band, Leipzig 1909 (Kritische dreibändige Bearbeitung der 1785 erschienenen zweiten Auflage des Elementarwerks): "Zur Schreibkunst". Legende Bd. 3, S. 29; Beschreibung Bd. 2, (Sechstes Buch: Von den Beschäftigungen und Ständen der Menschen) S. 68: Von der Schreibkunst.
Das Schaubild zeigt das Alphabet in deutscher bzw. Sütterlin- und lateinischer Schreibschrift. Der in deutscher Schrift geschriebene Text lautet: "mutter, ich bin in leipzig gesund und vergnügt, die tante nimmt mich oft mit aufs landgut in gesellschaft anderer kinder. doch zuweilen sehne ich mich auch nach hause, wenn ich an meine lieben eltern und meine geschwister denke: deine lehre wegen meiner aufführung vergesse ich nicht. denn ich bemühe mich zu seyn eine gute und gehorsame tochter, elementaria.
Herzlich geliebter Vater! Sehr vergnügt lebe ich bisher in dem Seminar. Des Guten, was ich täglich sehe und lerne, ist so viel, daß ich es nur mündlich beschreiben kann, wenn ich einmal nach Hause komme! Ich sage Ihnen tausendfachen Dank für diese Wohltaten. Alle Knaben meines Alters können schon tanzen. Erlauben Sie mir doch, lieber Vater, es auch zu lernen. Mit Unterhalt und Stube bin ich zufrieden, ob sie gleich nicht so angenehm sind, als zu Hause. Der Herr Inspector sagte mir neulich, daß aus mir was Gutes werden könnte. Da beugte ich mich, und dachte, weil es nur geschehen kann: so muß ich mich täglich bemühen, daß es geschehe. Ich bin mit kindlicher Liebe und Ehrerbietung Ihr Sohn Friedrich Elementarius. Dessau, am10ten August 1773.