Anfragen und Öffnungszeiten
Bitte berücksichtigen Sie bei Ihren Anfragen, dass eine Bearbeitung bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen kann.
Das Lautarchiv kann nach Vereinbarung besucht werden.
Kontaktieren Sie uns gerne unter: lautarchiv@hu-berlin.de
Ausstellungen, Veröffentlichungen und Aktivitäten
Hier werden wechselnde Projekte vorgestellt, die im Zusammenhang oder in Zusammenarbeit mit dem Lautarchiv entstanden sind.
Veranstaltungsankündigung
Symposium in Nürnberg
Alleine in Deutschland gibt es über 350 verschiedene Archive, die Sammlungen zu Architektur, Fotos, Tanz und mehr beinhalten. Deshalb veranstaltet das Institut für moderne Kunst mit dem Neues Museum Nürnberg eine Konferenz zum Thema „Ohne Erinnerung keine Zukunft. Strategien des Bewahrens in Kulturarchiven“. Bei diesem Symposium sprechen Gäste aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz über die Arbeit und Herausforderungen von Kulturarchiven.
Alina Januscheck und Christopher Li aus dem Projekt „Towards Sonic Resocialization“ werden dort am Freitag einen Vortrag halten. Mit dem Fokus auf die Ethik(en) des Lautarchivs soll der Umgang mit Beständen aus kolonialen Unrechtskontexten thematisiert werden. Zudem wird angesprochen, welche Auswirkungen diese Ethiken auf eine heutige und zukünftige Erinnerungskultur des Lautarchivs haben.
Wann? 20.–22.06.2024
Kosten? 50 €, Studierende kostenfrei
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Veranstaltungsankündigung
Lange Nacht der Wissenschaften
Am 22.06.2024 findet wieder die Lange Nacht der Wissenschaften statt. Das Collegium Hungaricum Berlin feiert sein 100-jähriges Jubiläum und stellt in diesem Rahmen den Inhalt von Archiven vor.
Neben Führungen durch das Kolleg und einer interaktiven Klanginstallation werden Vorträge angeboten. Das Lautarchiv stellt hierbei eine Tonaufnahme aus seinem Bestand von Robert Gragger vor, der das Collegium Hungaricum um 1924 gründete.
Zeit: 17 – 24 Uhr
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Ankündigung
Das Lautarchiv auf Instagram
Seit dem 26.04.2024 hat das Lautarchiv einen Instagram-Kanal! Wir informieren Sie hier regelmäßig über die Bestände des Archiv, das Projekt “Towards Sonic Resocialization” und aktuelle Geschehnisse rund um das Lautarchiv.
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Neuerscheinung 2024
Anette Hoffmann: Knowing by Ear. Listening to Voice Recordings with African Prisoners of War in German Camps (1915–1918)
Anette Hoffmanns neue Monographie ist in englischer Sprache bei Duke University Press erschienen.
„Knowing by Ear“ hört Aufnahmen mit afrikanischen Kriegsgefangenenaufnahmen aus dem Ersten Weltkrieg als historische Quellen und stellt damit einzelne Sprecher aus dem Senegal, Somalia, Togo und Kongo in den Vordergrund. Hoffmann interpretiert die historischen Stimmaufnahmen als Antworten auf individuelle Erfahrungen und im Bezug auf die koloniale Geschichte. In Verbindung mit schriftlichen Quellen, Fotografien und Kunstwerken können die Sprecher auch als akustische Echos der kolonialen Wissensproduktion verstanden werden.
-> Link zum Buch
DZK-Projekt
Towards Sonic Resocialization
Das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste fördert vom 1.3.2024 bis zum 28.2.2026 das Forschungsprojekt “Towards Sonic Resocialization” am Berliner Lautarchiv. Erstmals stehen damit nicht Objekte, sondern Tonaufnahmen im Mittelpunkt der Forschung. Das Lautarchiv untersucht seine Sammlung von Aufnahmen Kriegsgefangener des Ersten Weltkriegs, die in den Kolonien für die Armeen europäischer Mächte rekrutiert worden waren. Darunter befinden sich 456 Tondokumente von afrikanischen Gefangenen in deutschen Lagern.
Die digitalisierten Aufnahmen und die zugehörigen historischen Schriftdokumentationen sollen mit dem Institut Fondamental d‘Afrique Noire im senegalesischen Dakar sowie perspektivisch mit weiteren afrikanischen Archiven geteilt werden. In diesem Zuge werden auch die bisherigen Metadaten des Lautarchivs einer kritischen dekolonialisierenden Onomastik unterzogen. Das bedeutet, dass die entstandenen Kategorien und Begrifflichkeiten, die im Zuge der Kolonialisierung entstanden, hinterfragt und überarbeitet werden.
Besonders wichtig ist dem Projekt hierbei von Beginn der proaktiven Austausch mit den jeweiligen Source Communities und die Kooperation mit ihnen. Für die Übersetzungen der aufgenommen Texte und Dokumentationen werden Individuen aus den Herkunftsländern eingestellt. Zudem wird Provenienzforschung zu den Herkunftsorten der Kolonialsoldaten durchgeführt und genealogische Forschung betrieben, um mögliche Nachfahren ausfindig zu machen.
Das Projekt möchte ein Modell schaffen für den zukünftigen Umgang mit kolonialem Erbe in Klangarchiven. Perspektivisch soll dies nicht nur mit Aufnahmen von Sprechern vom afrikanischen Kontinent, sondern mit allen kolonialen Aufnahmen des Lautarchivs durchgeführt werden.
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MitWissenschaft Extra
Sprache im Kasten. Wie Sprache ins Archiv kommt
Aufgrund von Krankheit entfällt diese Veranstaltung und wird zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt!
Aus Anlass des UNESCO Welttags der Muttersprachen am 21. Februar spricht die Kunst- und Kulturhistorikerin Uta Kornmeier mit Mandana Seyfeddinipur (Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften), Albrecht Wiedmann (Berliner Phonogramm-Archiv des Ethnologischen Museums) und Christopher Li (Lautarchiv der Humboldt-Universität zu Berlin) über linguistische Feldforschung und Spracharchive, über die Dokumente, die dabei entstehen, und was man damit erforschen kann.
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Call for Papers / Workshop Application
Music, Archives and Politics in East and West Berlin since 1963: Cosmopolitan, International, Global
Liebe Kolleg:innen,
wir laden Sie ein, Beiträge für unsere Konferenz “Musik, Archive und Politik in Ost- und West-Berlin seit 1963: kosmopolitisch, international, global”, einzureichen. Die Konferenz wird vom 3. bis 5. Juli 2024 in Berlin stattfinden. Die Frist für die Einreichung von Beiträgen endet am 4. März 2024. Wenn Sie einen Abstract einreichen möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail mit einem Vorschlag von maximal 250 Wörtern an eastwest2024@web.de.
Im Zusammenhang mit der Konferenz bieten wir am 4. Juli auch ein Workshop-Programm an. Doktoranden und Masterstudierende können sich bis zum 31. Mai 2024 unter eastwest2024@web.de anmelden. Alle Konferenzteilnehmenden sind herzlich eingeladen, an einem der Workshops teilzunehmen.
Die Konferenz findet im Berliner Humboldt Forum statt; die Workshops werden an anderen Institutionen in Berlin und Potsdam durchgeführt. Neben den Workshops wird die Konferenz auch ein Konzert und mehrere öffentliche Interviews mit Zeitzeugen umfassen. Die Konferenzsitzungen und Workshops finden entweder auf Deutsch oder auf Englisch statt.
Nachlass
Das Lautarchiv hat einen Teil des Nachlasses von Richard Doegen (1939–2021) übernommen
Im Namen der Humboldt-Universität zu Berlin bedankt sich das Lautarchiv bei den Schenkungsgeberinnen Renate Doegen und Vanessa Büttner, geb. Doegen.
Das Anliegen der Schenkungsgeberinnen besteht darin, die Objekte aus dem Nachlass einerseits der Forschung und Lehre an der Humboldt-Universität zu Berlin zur Verfügung zu stellen und andererseits in die konservatorische Obhut und Pflege des Lautarchivs zu geben.
Unter den Objekten befinden sich Schellackplatten, Bücher, Dokumente, Bilder und drei historische Grammophone. Die Grammophone aus der Familie Doegen sind mediengeschichtlich von besonderer Relevanz, auch deswegen, weil das Lautarchiv bislang kein historisches Grammophon in seinem Bestand hatte.
Diese Schenkung hat – von den Nachfahren des Begründers des Lautarchivs Wilhelm Doegen (1877–1967) kommend – jedoch nicht zuletzt auch einen besonderen ideellen Wert. Ganz besonders freuen wir uns über den Wissensaustausch und Kontakt mit Familie Doegen.
Übersetzung erhältlich
Anette Hoffmann: Listening to Colonial History
Anette Hoffmanns Buch „Kolonialgeschichte hören“, ursprünglich auf Deutsch im mandelbaum verlag erschienen (2020), ist auch auf Englisch erhältlich: „Listening to Colonial History“ (Basler Afrika Bibliographien, 2023).
Hoffmanns Arbeit liefert eine detaillierte Analyse der Bedeutung historischer Tonaufnahmen für eine kritische Auseinandersetzung mit dem Kolonialarchiv. Während ihre Analyse aus der Perspektive historischer Archivstudien präsentiert wird, verdienen ihre Ideen es, auch von Anthropolog:innen aufgegriffen zu werden, die sich mit historischer Ethnographie beschäftigen. Sie können für jede:n dekolonial denkende:n Anthropolog:in eine Inspiration darstellen.
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Abschlussarbeiten
Qualifikationsarbeiten zum Lautarchiv 2023
Im Jahr 2023 haben drei Studentinnen ihr Master- bzw. Bachelorstudium mit einer Arbeit über ein Lautarchiv-bezogenes Thema erfolgreich abgeschlossen.
An der Universität Aarhus ist eine Masterarbeit von Nikoline Jørgensen im Fachbereich Comparative Literature (Lehrstuhl Prof. Marianne Ping Huang) zum Thema ‘A decolonial universal museum? A reading of metamuseal stories of decoloniality at Berlin’s Humboldt Forum’ unter Berücksichtigung des Lautarchivs entstanden. Nikoline hatte im Vorjahr ein dreimonatiges Praktikum am Lautarchiv absolviert.
In der Kulturwissenschaft der Humboldt-Universität (Lehrstuhl Prof. Christian Kassung) hat Paula Zwolenski ihr Bachelorstudium mit einer Arbeit zum Thema ‘Sensible Tonaufnahmen aus dem Archiv. Kommunikationsversuche und Selbstverortung in den Tonaufnahmen des indischen Kriegsgefangenen Baldeo Singh’ erfolgreich abgeschlossen.
An der Transkulturellen Musikwissenschaft der Humboldt-Universität (Lehrstuhl Prof. Sebastian Klotz) hat Sophie Ehmke ihr Bachelorstudium mit einer Arbeit zum Thema ‘Der postkoloniale Umgang mit den Kriegsgefangenenaufnahmen aus dem Ersten Weltkrieg im Lautarchiv Berlin’ erfolgreich abgeschlossen.
Herzlichen Glückwunsch!
Alle drei Arbeiten befinden sich in der Handbibliothek des Lautarchivs und können auf Wunsch nach Vereinbarung vor Ort eingesehen und gelesen werden. Nikoline Jørgensens Arbeit liegt gegenwärtig ausschließlich in dänischer Sprache vor (Et dekolonialt universelt museum? – En læsning af metamuseale fortællinger om dekolonialitet på Berlins Humboldt Forum).
Historische Leihgaben zurück aus Oslo
Drei historische Schellackplatten finden ihren Weg zurück aus der Nasjionalbiblioteket Oslo ins Berliner Lautarchiv
Besonders bedeutsam: Die drei Platten galten bis dato in Berlin als Verlust; es existierten bislang auch keine Digitalisate. In Oslo wurden Digitalisate angefertigt und ebenfalls dem Lautarchiv übermittelt. Die Schellackplatten waren von dem Begründer des Lautarchivs Wilhelm Doegen (1877–1967) oder von dem Göttinger Iranist Friedrich Carl Andreas (1846–1930) an den norwegischen Indo-Iranist Georg Morgenstierne (1892–1978) verliehen worden. Über den Nachlass Morgenstierne gelangten sie in die norwegische Nasjionalbiblioteket.
Auf den Platten befinden sich die Stimmen von Ábdil Kadír Khan, Beidullah Khan und Shahdad Khan (Afghanisch und Belutschi).
Die Platten wurden mit offizieller Genehmigung des norwegischen Ministeriums und einer schriftlichen Erklärung der Nasjionalbibliotekek nach Berlin gebracht.
Das Lautarchiv bedankt sich insbesondere bei Johanne Ostad, Bente Granrud und Włodek Witek von der Osloer Nasjionalbiblioteket.
Ruperto Carola Ringvorlesung
Dokument oder transformative Ressource? Phonographische Aufnahmen im UNESCO-Register „Memory of the World“
Sebastian Klotz, Wissenschaftlicher Koordinator des Berliner Lautarchivs, hat im Rahmen der RUPERTO CAROLA RINGVORLESUNG der Universität Heidelberg mit dem Thema “IMMATERIELLES ERBE: EINE ZUKUNFTSRESSOURCE?” im Juni 2023 eine Vorlesung zum Thema “Dokument oder transformative Ressource? Phonographische Aufnahmen im UNESCO-Register „Memory of the World“” gehalten.
Der gesamte Vortrag ist als Video verfügbar,
-> siehe
Sonderausstellung Forum Wissen, Göttingen
30. März - 9. Juli 2023
Stimmen. Sprachforschung im Krieg, 1917-1918
Die Ausstellung „Stimmen“ widmet sich der Verbindung von Krieg und wissenschaftlicher Forschung am Beispiel der Kriegsgefangenen Sunab Gut, Abdul Aziz Khan, Harzet Shah, Beidullah Khan, Shahdad Khan und dem Göttinger Professor für Westasiatische Sprachen Friedrich Carl Andreas.
Im Mittelpunkt der Göttinger Sonderausstellung stehen die Aufzeichnungen und Sprachenaufnahmen von den Gefangenen und der Versuch, die individuellen Menschen dahinter sichtbar zu machen.
In der Ausstellung werden auch zwei historische Schellackplatten und eine Matrize aus dem Berliner Lautarchiv gezeigt.
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Masterarbeit zum Lautarchiv
Gefühlswelten und politische Bildung. Eine (Auto-)Ethnographie im Spannungsfeld von kritischer Vermittlung, Schüler*innen des produktiven Lernens und den sensiblen Tonaufnahmen des Lautarchivs
Am Institut für Europäische Ethnologie der HU ist am Lehrstuhl von Frau Prof.in Dr.in Silvy Chakkalakal eine Masterarbeit zum Lautarchiv entstanden.
Ein Exemplar der Arbeit befindet sich in der Handbibliothek des Lautarchivs und kann auf Anfrage vor Ort im Besucher*innen-Raum des Archivs eingesehen werden.
Die Autorin, Alina Januscheck, arbeitet als kuratorische Assistentin am Humboldt Labor.
ECAS in Köln
30. Mai – 3. Juni 2023
European Conference on African Studies 2023
Auf der diesjährigen European Conference on African Studies (ECAS) in Köln werden Anette Hoffmann (Universität zu Köln) und Christopher Li (Lautarchiv der Humboldt Universität zu Berlin) am 3. Juni im Rahmen des Panels “Beyond colonial plunder and postcolonial restitution: a legal pluralist approach” einen Vortrag zum Thema „Who inherits the recorded voice?“ halten.
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Neuerscheinung
Irene Hilden: Absent Presences in the Colonial Archive. Dealing with the Berlin Sound Archive’s Acoustic Legacies
Irene Hildens Dissertation über das Berliner Lautarchiv ist bei Leuven University Press in englischer Sprache erschienen.
Die Arbeit fokussiert Tonaufnahmen, die unter kolonialen Bedingungen produziert wurden. Sie untersucht Klangobjekte und Hörpraktiken, die “absent presences” kolonialer Subjekte aufzeigen, denen in den etablierten nationalen Erzählungen und kollektiven Erinnerungen wenig oder gar kein Platz eingeräumt wird.
Irene Hilden ist Postdoktorandin am Centre for Anthropological Research on Museums and Heritage (CARMAH) der Humboldt-Universität zu Berlin.
Auch im Open Access als Ebook verfügbar.
https://lup.be/products/181122
IASA-Jahrestagung 10./11.November 2023 in Berlin
IASA-Jahrestagung 2023
Die diesjährige IASA-Jahrestagung wird von der IASA-Ländergruppe Deutschland/Schweiz e.V. in Zusammenarbeit mit dem Lautarchiv der Humboldt-Universität zu Berlin und dem Berliner Phonogramm-Archiv, Abteilung Musikethnologie des Ethnologischen Museums ausgerichtet. Die Konferenz wird am 10. und 11. November 2023 im Humboldt Forum stattfinden.
Themenschwerpunkt der IASA-Jahrestagung 2023:
100 Jahre Rundfunk und 70 Jahre Fernsehen in Deutschland.
Aufruf zur Vortragseinreichung (Call for Papers) bis 30. Juni 2023 per E-Mail an sekretariat@iasa-online.de
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Bekanntmachung
Inventur und Umzug des Lautarchivs in das Humboldt Forum abgeschlossen
Der Umzug des Lautarchivs in das Humboldt Forum ist am
26. Juli 2022 abgeschlossen worden.
Das Lautarchiv war seit dem Jahr 1975
Am Kupfergraben 5 beheimatet.
In Vorbereitung auf den Umzug wurde - beginnend im Januar 2021 - über den Zeitraum von einem Jahr eine Generalinventur der Lautarchiv-Bestände durchgeführt.
Die neuen Räumlichkeiten im Humboldt Forum bieten sehr gute konservatorische und klimatische Bedingungen für den Schellackplattenbestand.
Aufnahmen aus den Kernbeständen können nach Abschluss eines Nutzungsvertrages digital zugänglich gemacht werden. Nach Vereinbarung (per Mail oder telefonisch) können Digitalisate auch vor Ort in einem Raum für Besucher*innen angehört werden.
Dokumentarfilm
Das Lautarchiv auf Arte in „Stadt Land Kunst“
Am 23. August 2022 um 13 Uhr sendet Arte im Rahmen der Serie „Stadt Land Kunst“ eine Dokumentation zum Lautarchiv (Regie: Heinz Cadera; produziert im September 2021).
Mit Britta Lange und Christopher Li
Die Sendung ist auch abrufbar unter:
https://vimeo.com/user44741706
Neuerscheinung 02/2023
Viktoria Tkaczyk: Thinking with Sound. A New Program in the Sciences and Humanities around 1900
Viktoria Tkaczyk ist Professorin für Medien und Wissen im Fachgebiet Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin.
Thinking with Sound unternimmt eine Historisierung der auditiven Neurowissenschaften, ein interdisziplinäres Forschungsgebiet, das derzeit stark expandiert. Das Buch zeichnet nach, wie die Identifizierung des auditiven Cortex in der Neuroanatomie der 1860er Jahre sehr verschiedene Disziplinen zu neuen Theorien eines „Denkens in Klangbildern“ inspirierte.
Ferdinand de Saussure interpretierte das „akustische Bild“ als Schlüssel zur menschlichen Sprache, Sigmund Freud näherte sich der menschlichen Psyche über das auditive Unbewusste an, für Henri Bergson bewiesen imaginäre Klänge die Unabhängigkeit des Geistes von der physischen Wahrnehmung, Ernst Mach erklärte das vergleichende Hören zur zentralen Methode der Experimentalphysik, Carl Stumpf ging von kulturell geprägten Tonvorstellungen aus und nutzte diese für kulturvergleichende Studien.
In seinen verschiedenen Ausprägungen verband der Topos eines „Denkens in Klangbildern“ an der Wende zum 20. Jahrhundert eine akademische Landschaft, die sich in zunehmend spezialisierte Forschungsbereiche aufspaltete. Dabei übten geistes- und naturwissenschaftliche Fachgebiete einen buchstäblich disziplinierenden Einfluss auf die Sprech-, Hör- und Denkweisen ihrer Zeit aus – gestützt auf zahlreiche neue Medientechnologien, aber auch eng verbunden mit kolonial-, imperial- und nationalpolitischen Programmen.
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Objekt des Monats 04/2023
Eine indische Tablā (dāyām) im Lautarchiv
Das Lautarchiv der Humboldt-Universität zu Berlin bewahrt neben seinen Kernbeständen an Audioaufnahmen von Kriegsgefangenen aus dem Ersten Weltkrieg und der Sammlung deutscher Dialekte aus den 1920er- und 1930er-Jahren noch weitere interessante Teilbestände, die bislang eher im Hintergrund standen und zunächst keinen offensichtlichen Zusammenhang zur Sammlung zu haben scheinen. Zum Beispiel drei indische Trommeln.
Zu diesen Instrumenten existiert keine historische schriftliche Dokumentation. Ein Inventarbucheintrag, aus dem hervorginge, wie, warum und woher sie in die Sammlung des Lautarchivs gelangt sind, liegt nicht vor. Instrumentenkundlich bilden die drei Trommeln kein zusammenhängendes Ensemble. Eine dieser Trommeln – eine indische Tablā (dāyāṃ) – soll hier einmal in den Fokus gestellt werden.
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Book launch am 7. Oktober 2022, 18h
Captured Voices. Sound Recordings of Prisoners of War from the Sound Archive 1915–1918 by Britta Lange
Das Buch Gefangene Stimmen von Britta Lange ist ab sofort auch in englischer Sprache als eBook unter dem Titel Captured Voices erhältlich, in einer vom Deutschen Übersetzungsfonds geförderten Übersetzung von Rubaica Jaliwala.
Da für die deutsche Originalfassung des Buchs 2020 aufgrund von Corona keine Buchpremiere stattfinden konnte, wird am 7. Oktober 2022 Am Kupfergraben 5 10117 Berlin (Raum 501) um 18h für beide Veröffentlichungen ein book launch veranstaltet, zu der alle Interessent*innen herzlich willkommen sind.
Zur Homepage vom Kulturverlag Kadmos:
https://www.kulturverlag-kadmos.de/programm/
details/captured_voices