Anfragen und Öffnungszeiten
Bitte berücksichtigen Sie bei Ihren Anfragen, dass eine Bearbeitung bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen kann.
Das Lautarchiv kann nach Vereinbarung besucht werden.
Ausstellungen, Veröffentlichungen und Aktivitäten
Hier werden wechselnde Projekte vorgestellt, die im Zusammenhang oder in Zusammenarbeit mit dem Lautarchiv entstanden sind.
Objekt des Monats 04/2023

Eine indische Tablā (dāyām) im Lautarchiv
Das Lautarchiv der Humboldt-Universität zu Berlin bewahrt neben seinen Kernbeständen an Audioaufnahmen von Kriegsgefangenen aus dem Ersten Weltkrieg und der Sammlung deutscher Dialekte aus den 1920er- und 1930er-Jahren noch weitere interessante Teilbestände, die bislang eher im Hintergrund standen und zunächst keinen offensichtlichen Zusammenhang zur Sammlung zu haben scheinen. Zum Beispiel drei indische Trommeln.
Zu diesen Instrumenten existiert keine historische schriftliche Dokumentation. Ein Inventarbucheintrag, aus dem hervorginge, wie, warum und woher sie in die Sammlung des Lautarchivs gelangt sind, liegt nicht vor. Instrumentenkundlich bilden die drei Trommeln kein zusammenhängendes Ensemble. Eine dieser Trommeln – eine indische Tablā (dāyāṃ) – soll hier einmal in den Fokus gestellt werden.
-> mehr lesen…
Neuerscheinung 02/2023

Viktoria Tkaczyk: Thinking with Sound. A New Program in the Sciences and Humanities around 1900
Viktoria Tkaczyk ist Professorin für Medien und Wissen im Fachgebiet Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin.
Thinking with Sound unternimmt eine Historisierung der auditiven Neurowissenschaften, ein interdisziplinäres Forschungsgebiet, das derzeit stark expandiert. Das Buch zeichnet nach, wie die Identifizierung des auditiven Cortex in der Neuroanatomie der 1860er Jahre sehr verschiedene Disziplinen zu neuen Theorien eines „Denkens in Klangbildern“ inspirierte.
Ferdinand de Saussure interpretierte das „akustische Bild“ als Schlüssel zur menschlichen Sprache, Sigmund Freud näherte sich der menschlichen Psyche über das auditive Unbewusste an, für Henri Bergson bewiesen imaginäre Klänge die Unabhängigkeit des Geistes von der physischen Wahrnehmung, Ernst Mach erklärte das vergleichende Hören zur zentralen Methode der Experimentalphysik, Carl Stumpf ging von kulturell geprägten Tonvorstellungen aus und nutzte diese für kulturvergleichende Studien.
In seinen verschiedenen Ausprägungen verband der Topos eines „Denkens in Klangbildern“ an der Wende zum 20. Jahrhundert eine akademische Landschaft, die sich in zunehmend spezialisierte Forschungsbereiche aufspaltete. Dabei übten geistes- und naturwissenschaftliche Fachgebiete einen buchstäblich disziplinierenden Einfluss auf die Sprech-, Hör- und Denkweisen ihrer Zeit aus – gestützt auf zahlreiche neue Medientechnologien, aber auch eng verbunden mit kolonial-, imperial- und nationalpolitischen Programmen.
-> mehr lesen…
Sonderausstellung Forum Wissen, Göttingen
30. März - 9. Juli 2023

Stimmen. Sprachforschung im Krieg, 1917-1918
Die Ausstellung „Stimmen“ widmet sich der Verbindung von Krieg und wissenschaftlicher Forschung am Beispiel der Kriegsgefangenen Sunab Gut, Abdul Aziz Khan, Harzet Shah, Beidullah Khan, Shahdad Khan und dem Göttinger Professor für Westasiatische Sprachen Friedrich Carl Andreas.
Im Mittelpunkt der Göttinger Sonderausstellung stehen die Aufzeichnungen und Sprachenaufnahmen von den Gefangenen und der Versuch, die individuellen Menschen dahinter sichtbar zu machen.
In der Ausstellung werden auch zwei historische Schellackplatten und eine Matrize aus dem Berliner Lautarchiv gezeigt.
-> mehr lesen…
ECAS in Köln
30. Mai – 3. Juni 2023

European Conference on African Studies 2023
Auf der diesjährigen European Conference on African Studies (ECAS) in Köln werden Anette Hoffmann (Universität zu Köln) und Christopher Li (Lautarchiv der Humboldt Universität zu Berlin) am 3. Juni im Rahmen des Panels “Beyond colonial plunder and postcolonial restitution: a legal pluralist approach” einen Vortrag zum Thema „Who inherits the recorded voice?“ halten.
-> mehr lesen…
Masterarbeit zum Lautarchiv
Gefühlswelten und politische Bildung. Eine (Auto-)Ethnographie im Spannungsfeld von kritischer Vermittlung, Schüler*innen des produktiven Lernens und den sensiblen Tonaufnahmen des Lautarchivs
Am Institut für Europäische Ethnologie der HU ist am Lehrstuhl von Frau Prof.in Dr.in Silvy Chakkalakal eine Masterarbeit zum Lautarchiv entstanden.
Ein Exemplar der Arbeit befindet sich in der Handbibliothek des Lautarchivs und kann auf Anfrage vor Ort im Besucher*innen-Raum des Archivs eingesehen werden.
Die Autorin, Alina Januscheck, arbeitet als kuratorische Assistentin am Humboldt Labor.
IASA-Jahrestagung 10./11.November 2023 in Berlin

IASA-Jahrestagung 2023
Die diesjährige IASA-Jahrestagung wird von der IASA-Ländergruppe Deutschland/Schweiz e.V. in Zusammenarbeit mit dem Lautarchiv der Humboldt-Universität zu Berlin und dem Berliner Phonogramm-Archiv, Abteilung Musikethnologie des Ethnologischen Museums ausgerichtet. Die Konferenz wird am 10. und 11. November 2023 im Humboldt Forum stattfinden.
Themenschwerpunkt der IASA-Jahrestagung 2023:
100 Jahre Rundfunk und 70 Jahre Fernsehen in Deutschland.
Aufruf zur Vortragseinreichung (Call for Papers) bis 30. Juni 2023 per E-Mail an sekretariat@iasa-online.de
-> mehr lesen…
Neuerscheinung

Irene Hilden: Absent Presences in the Colonial Archive. Dealing with the Berlin Sound Archive’s Acoustic Legacies
Irene Hildens Dissertation über das Berliner Lautarchiv ist bei Leuven University Press in englischer Sprache erschienen.
Die Arbeit fokussiert Tonaufnahmen, die unter kolonialen Bedingungen produziert wurden. Sie untersucht Klangobjekte und Hörpraktiken, die “absent presences” kolonialer Subjekte aufzeigen, denen in den etablierten nationalen Erzählungen und kollektiven Erinnerungen wenig oder gar kein Platz eingeräumt wird.
Irene Hilden ist Postdoktorandin am Centre for Anthropological Research on Museums and Heritage (CARMAH) der Humboldt-Universität zu Berlin.
Auch im Open Access als Ebook verfügbar.
https://lup.be/products/181122
Bekanntmachung
Inventur und Umzug des Lautarchivs in das Humboldt Forum abgeschlossen
Der Umzug des Lautarchivs in das Humboldt Forum ist am
26. Juli 2022 abgeschlossen worden.
Das Lautarchiv war seit dem Jahr 1975
Am Kupfergraben 5 beheimatet.
In Vorbereitung auf den Umzug wurde - beginnend im Januar 2021 - über den Zeitraum von einem Jahr eine Generalinventur der Lautarchiv-Bestände durchgeführt.
Die neuen Räumlichkeiten im Humboldt Forum bieten sehr gute konservatorische und klimatische Bedingungen für den Schellackplattenbestand.
Aufnahmen aus den Kernbeständen können nach Abschluss eines Nutzungsvertrages digital zugänglich gemacht werden. Nach Vereinbarung (per Mail oder telefonisch) können Digitalisate auch vor Ort in einem Raum für Besucher*innen angehört werden.

Dokumentarfilm
Das Lautarchiv auf Arte in „Stadt Land Kunst“
Am 23. August 2022 um 13 Uhr sendet Arte im Rahmen der Serie „Stadt Land Kunst“ eine Dokumentation zum Lautarchiv (Regie: Heinz Cadera; produziert im September 2021).
Mit Britta Lange und Christopher Li
Die Sendung ist auch abrufbar unter:
https://vimeo.com/user44741706
Book launch am 7. Oktober 2022, 18h

Captured Voices. Sound Recordings of Prisoners of War from the Sound Archive 1915–1918 by Britta Lange
Das Buch Gefangene Stimmen von Britta Lange ist ab sofort auch in englischer Sprache als eBook unter dem Titel Captured Voices erhältlich, in einer vom Deutschen Übersetzungsfonds geförderten Übersetzung von Rubaica Jaliwala.
Da für die deutsche Originalfassung des Buchs 2020 aufgrund von Corona keine Buchpremiere stattfinden konnte, wird am 7. Oktober 2022 Am Kupfergraben 5 10117 Berlin (Raum 501) um 18h für beide Veröffentlichungen ein book launch veranstaltet, zu der alle Interessent*innen herzlich willkommen sind.
Zur Homepage vom Kulturverlag Kadmos:
https://www.kulturverlag-kadmos.de/programm/
details/captured_voices