Wissenschaftliche Sammlungen

Lautarchiv

Mineralogisch-petrographische Sammlungen, Museum für Naturkunde Berlin

Der Gesamtbestand der Mineraliensammlung umfasst (2005) ca. 250.000 Proben, etwa 4.500 Proben davon sind im Mineraliensaal des öffentlichen Museum ausgestellt. Die Sammlung befindet sich im 1. Obergeschoss des Museums für Naturkunde über der Ausstellung in einem fast 500 qm großen Raum in fest eingebauten Schränken mit Schubladen und in Glasaufsätzen. Mit dem Einzug in das Museumsgebäude 1889/90 wurden die Mineralien systematisch angeordnet, d.h. die Reihenfolge der Mineralarten in Sammlung und Ausstellung entspricht etwa dem kristallchemischen Mineralsystem von STRUNZ. Innerhalb der einzelnen Minerale erfolgt die Anordnung regional von ehemals preußischen über deutsche, europäische bis zu überseeischen Fundorten. Dieses System wurde bis heute beibehalten. Neben der systematischen Hauptsammlung gibt es noch eine Spezialsammlung von Edelsteinen und eine systematische Lehrsammlung. Durch eine alphabetische Mineralnamenkartei ist die Sammlung gut aufgeschlossen, so dass man die Minerale mit ihren verschiedenen Ausbildungen und Paragenesen von zahlreichen Fundorten direkt vergleichen und studieren kann. Wenig geeignet ist die systematische Ordnung für historische Studien, da alle Proben ohne Rücksicht auf Vorbesitzer und Art der Erwerbung in die Sammlung eingegliedert wurden.
Mit der Einzelstückerfassung der Proben in einer EDV-Datenbank wurde 1996 begonnen, derzeit sind ca. 30 % der Sammlung erfasst. Die Datenbank enthält bereits alle selteneren Minerale, die gesamte öffentlich zugängliche Schausammlung, die Edelsteinsammlung und die systematische Lehrsammlung. Die Datensätze enthalten u.a. das Hauptmineral und bis zu drei Parageneseminerale, das Gewicht, den Fundort, das Fundjahr, die Vorbesitzer, die Art und das Datum des Erwerbs, Angaben zu den Etiketten (z.B. Originale, alte Handschriften, Texte), kristallographischen Besonderheiten (z.B. Zwillinge), Sammlungsteil und Standort. Für den Fundort sind mehrere Felder vorhanden, so dass Angaben von der Grube bis zum Staat und auch alte Fundortbezeichnungen abrufbar sind. Verbunden mit der EDV-Erfassung werden alle Proben mit einer Inventarnummer versehen.

© Humboldt-Universität zu Berlin: Museum für Naturkunde, HZK

Detailangaben

Eintragstyp Sammlungen
ID 59
Gründungsdatum 1781

Ereignisse

1770 – 1770 Gründung

Gründung der Berliner Bergakademie.

1770 – 1789 Direktion

Carl Abraham Gerhard (1738 - 1821).

1781 – 1781 Ankauf

Kauf der Mineraliensammlung von Carl Abraham Gerhard.

1789 – 1789 Schenkung

Schenkung der Sammlung von Dietrich Ludwig Gustav Karsten.

1789 – 1810 Direktion

Dietrich Ludwig Gustav Karsten (1768 - 1810).

1790 – 1790 Ankauf

Kauf der Sammlung von Johann Jakob Ferber.

1803 – 1803 Schenkung

Schenkung der Auvergne-Sammlung von Leopold von Buch.

1803 – 1803 Schenkung

Schenkung der so genannten "Alten russischen Sammlung" (3.081 Stück) anlässlich eines Staatsbesuches von Zar Alexander I. in Berlin.

1805 – 1805 Schenkung

Schenkung des Materials, das Alexander von Humboldt auf seiner amerikanischen Reise (1799-1804) gesammelt hat.

1810 – 1856 Direktion

Christian Samuel Weiss (1780 - 1856).

1811 – 1811 Ankauf

Kauf der Sammlung von Christian Samuel Weiss.

1817 – 1817 Ankauf

Kauf der Sammlung von Martin Heinrich Klaproth mit den Originalobjekten seiner Analysen und Elemententdeckungen.

1820 – 1820 Ankauf

Kauf sibirischer Minerale von dem Bergbeamten Friedrich August Alexander von Eversmann (1759-1837).

1829 – 1829 Übernahme

Expeditionsmaterial von Alexander von Humboldt und Gustav Rose von ihrer Reise in den Ural und Altai; weiterer Teilnehmer war Christian Gottfried Ehrenberg.

1837 – 1837 Ankauf

Kauf der Sammlung von G. W. Bergemann.

1841 – 1841 Ankauf

Kauf der Sammlung von F. Tamnau (34.000 Stücke).

1856 – 1873 Direktion

Gustav Rose (1798 - 1873).

1873 – 1886 Direktion

Martin Websky (1824 - 1886).

1875 – 1880 Kustos

Theodor Liebisch (1852 - 1922).

1879 – 1879 Übernahme

Übernahme der Sammlung von Karl Friedrich Rammelsberg.

1880 – 1883 Kustos

Andreas Arzruni (1847 - 1898).

1883 – 1901 Kustos

C. August Tenne (1853 - 1901).

1887 – 1907 Direktion

Carl Klein (1824 - 1907).

1889 – 1889 Schenkung

Schenkung der Sammlung des Erzherzogs Stephan Victor von Österreich durch die Witwe des Industriellen Carl Rumpff (ca. 14.000 Stücke).

1889 – 1894 Übernahme

Expeditionsmaterial aus Spanien von Conrad Friedrich August Tenne (finanziert durch Reisestiftung F. Tamnau).

1892 – 1892 Schenkung

Schenkung der Sammlung von Julius Wilhelm Ewald (1811-1891).

1894 – 1894 Schenkung

Schenkung der Sammlung von Ernst Freiherr von Knobelsdorff

1896 – 1897 Übernahme

Expeditionsmaterial aus Sri Lanka (Ceylon) von Grünling (finanziert durch Reisestiftung F. Tamnau).

1899 – 1899 Ankauf

Kauf der Sammlung A. v. Janson (14.000 Stück für 150.000 Mark).

1901 – 1930 Kustos

Max Belowsky (1865 - 1945).

1902 – 1902 Übernahme

Expeditionsmaterial aus Grönland von Schwantke (finanziert durch Reisestiftung F. Tamnau).

1903 – 1903 Schenkung

Schenkung der Sammlung isländischer Minerale von Christian W. Ernst.

1908 – 1921 Direktion

Theodor Liebisch (1852 - 1922).

1910 – 1910 Ankauf

Ankauf der Sammlung Prager.

1911 – 1913 Übernahme

Expeditionsmaterial aus den USA von Max Belowsky (finanziert durch Reisestiftung F. Tamnau).

1912 – 1912 Schenkung

Schenkung der Rüdersdorf-Sammlung von Ernst Tosch.

1912 – 1912 Schenkung

Schenkung der Sammlung brasilianischer Achate und Chalcedone von J. C. Dreher.

1912 – 1912 Schenkung

Schenkung der Sammlung chilenischer Minerale von A. Posnansky.

1917 – 1917 Übernahme

Expeditionsmaterial aus Serbien von G. Silberstein (finanziert durch Reisestiftung F. Tamnau).

1921 – 1934 Direktion

Arrien Johnson (1877 - 1934)

1930 – 1941 Kustos

Hans Seifert (1893 - 1976).

1934 – 1950 Direktion

Paul Ramdohr (1890 - 1985).

1936 – 1936 Schenkung

Schenkung der Sammlung südafrikanischer Minerale von Ernst Reunig.

1936 – 1936 Schenkung

Schenkung der Sammlung von Tsumeb-Mineralen/Namibia von W. Thometzek.

1941 – 1945 Kustos

Hugo Strunz (geb. 1910).

1946 – 1953

keine hauptamtliche Betreuung der Sammlung.

1953 – 1968 Direktion

Wilhelm Kleber (1906 - 1970).

1954 – 1963 Kustos

Emil Fischer (1895 - 1975).

1963 – 1963 Schenkung

Schenkung der Mineraliensammlung des Kustos Emil Fischer.

1963 – 2000 Kustos

Gert Wappler (geb. 1935).

1965 – 1965 Ankauf

Ankauf der Siegerland-Sammlung des Apothekers Eisenberg.

1968 – 1984 Direktion

Günter Hoppe (geb. 1919).

1969 – 1969 Ankauf

Ankauf einer Kupferschiefersammlung des Bergmannes Max Köhler.

1969 – 1969 Ankauf

Ankauf einer Sammlung vogtländischer Minerale von Curt Gerber.

1984 – 1993 Direktion

Hans-Joachim Bautsch (geb. 1929).

ab 1993 Direktion

Dieter Stöffler (geb. 1939).

ab 2000 Kustos

Ralf T. Schmitt (geb. 1965).

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