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Biografie, Eduard Spranger

Spranger stand in der Tradition der Hermeneutik Wilhelm Diltheys. Er war einer der profiliertesten Vertreter der so genannten Geisteswissenschaftlichen Pädagogik in Deutschland und hat die pädagogische Diskussion in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts maßgeblich mitbestimmt. Er entwickelte in Anlehnung an Diltheys Weltanschauungslehre einen Katalog menschlicher "Lebensformen". Demnach lassen sich der theoretische, ästhetische, soziale, ökonomische und religiöse Mensch sowie der Machtmensch unterscheiden. Diese Grundtypen machte Spranger, der den Ausdruck homo oeconomicus popularisierte, auch in den Phasen der menschlichen Entwicklung sichtbar. Bekannt geworden ist besonders seine Rede zum Bildungswert der Heimatkunde, in der er bereits 1923 deutlich Begriffe wie geistiges Wurzelgefühl und Bodenverbundenheit verwendete, die später nationalsozialistisches Gedankengut wurden. Auch in der Heimatkunde nach 1945 wurde diese Schrift mehrfach neu aufgelegt. Spranger veröffentlichte u.a.: Die Grundlagen der Geschichtswissenschaft. Eine erkenntnistheoretisch-psychologische Untersuchung (1905); Wilhelm von Humboldt und die Humanitätsidee (1909); Lebensformen. Geisteswissenschaftliche Psychologie und Ethik der Persönlichkeit (1921); Psychologie des Jugendalters (1924); Pestalozzis Denkformen (1947); Aus Friedrich Fröbels Gedankenwelt (951); Der geborene Erzieher (1958).

Detailangaben

Eintragstyp Personen
ID 6454
Titel Prof.
Biographische Angaben

1909-11 Privatdozent
1920 Prof. für Pädagogik und Philosophie an der Friedrich-Wilhelms-Universität, Berlin
initiierte die Gründung Pädagogischer Akademien für die Ausbildung der Volsschullehrer
1936/37 Gastprofessur in Japan
1946-54 Lehrtätigkeit in Tübingen
1951-54 Vizepräsident der Deutsches Forschungsgemeinschaft

GND-Eintrag https://d-nb.info/gnd/118616390
VIAF-Eintrag https://viaf.org/viaf/14809398/
Geburtsdatum 27. Juni 1882
Todesdatum 17. September 1963
Studium Philosophie, Geschichte und Psychologie in Berlin 1905 Promotion
Stellung Prof.
Institution Philosophische Fakultät

Verschlagwortung