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Biografie, Johannes Popitz

Der Rechts- und Staatswissenschaftler Popitz gehörte dem Deutschen Widerstand auf nationalkonservativer Seite an. Zunächst Mitglied der NSDAP - 1937 wurde ihm das Goldene Parteiabzeichen verliehen - , lehnte er nach den ersten Judendeportationen das Naziregime mit Entschiedenheit ab und nahm Kontakt zu Widerstandskreisen auf, unter anderem zur Mittwochsgesellschaft, einer konservativ-oppositionellen Gruppe von hohen Beamten und Wissenschaftlern. Für Carl Friedrich Goerdeler, einen der führenden Verschwörer gegen Hitler, erarbeitete er ein "Vorläufiges Staatsgesetz", das im neuen Deutschland in Kraft treten sollte. Von den Verschwörern um Claus Graf Schenk von Stauffenberg wurde Popitz als Finanz- und Kultusminister vorgesehen, sollte das Attentat vom 20. Juli 1944 gelingen. Nachdem dieses gescheitert war, wurde Popitz einen Tag später verhaftet und am 3. Oktober 1944 vom Volksgerichtshof unter Roland Freisler zum Tode verurteilt. Das Urteil wurde am 2. Februar 1945 vollstreckt.

Detailangaben

Eintragstyp Personen
ID 6769
Titel Prof.
Biographische Angaben

1907 Regierungsreferendar in Köln
1910 Regierungsassessor in Beuthen
1913 Hilfsarbeiter am Berliner Oberverwaltungsgericht
1914-18 im preußischen Innenministerium
1919 Geheimer Regierungsrat und Vortragender Rat im Reichsfinanzministerium
1922 Honorarprof. für öffentliches Recht an der Friedrich-Wilhelms-Universität, Berlin
1925-29 Staatssekretär
1932 Reichsminister ohne Geschäftsbereich/ kommisarischer Leiter des preußischen Finanzministeriums
1933-44 preußischer Finanzminister
stand der Widerstandsgruppe um Ludwig Beck und Carl Friedrich Goerdeler nahe,
wurde in der Nacht nach dem 20.7.1944 verhaftet, im Oktober zum Tode verurteilt und im Februar in Berlin Plötzensee hingerichtet

GND-Eintrag https://d-nb.info/gnd/118741497
VIAF-Eintrag https://viaf.org/viaf/74648436/
Geburtsdatum 2. Dezember 1884
Todesdatum 1. Februar 1945
Studium Rechts-und Staatswissenschaften in Lausanne, Leipzig und Berlin

Verschlagwortung