Protokollband des literarischschen Sonntagsvereins "Tunnel über der Spree". Protokoll vom 22. Juni 1851 (S. 225), in der Handschrift von Theoder Fontane. Fonate war 1844 dem Verein beigetreten und war über zwanzig Jahre MItglied. Während dieser Zeit stellte er im Verein etwa 130 eigene, bis dahin unveröffentlichte Gedichte vor, darüber hinaus verfasste er etwa 100 Sitzungsprotokolle und Jahresberichte, denn er fungierte auch als Sekretär (von April 1850 bis Februar 1852 und von September 1852 bis Mai 18549) und als dessen Stellvertreter (von Juli 1846 bis Oktober 1846). In der Regel tagte der "Tunnel" in einem für längere Zeit gemieteten Sitzungsraum (zumeist in einem Lokal); das abgebildetete Protokoll schildert indessen einen Ausflug nach Finkenkrug, wo unter freiem HImmel eine Sitzung improvisiert wurde. "[...] liegend begann die Sitzung. Ein Protokoll war nicht vorhanden, als Tages- und Gelegenheitsdichter florierte nur Schenkendorff [Bernhard von Lepel]. Nach der Melodie von 'O Schill, dein Säbel tut weh' sangen wir den jedesmaligen Refrain, daß den Vögeln die Ohren weh taten. Nachdem noch Lessing [Franz Theodor Kugel], Hölty [Paul Heyse] und Petrarca [Ludwig Lesser] kleine Sachen, wiewohl nicht Gelegenheitliches, vorgetragen hatten, entschied man sich mit Einstimmigkeit für Rückzug und Mittagsbrot." (HH)