Wissenschaftliche Sammlungen

Lautarchiv

Kunstsammlung / Kustodie der Humboldt-Universität

Wolfgang Heise

Das Porträt Wolfgang Heises malte der bekannte DDR-Künstler Ronald Paris als Selbstauftrag. Er konnte es 1967 auf der VI. Deutschen Kunstausstellung in Dresden zeigen. Das Bild erhielt allerdings einen gnadenlosen Verriss, der nicht nur die Malweise anprangerte, sondern auch die Ausdrucksweise. Auch Heises Universitätskollegen, die das Bild in Dresden sahen, erkannten "ihren" Heise auf dem Bildnis nicht wieder. Paris zeigt den Philosophen als einen Menschen in Bedrängnis, in einer Lebenskrise, was der wirklichen Situation Heises entsprach. Die Denkerpose gerät zu einem zweifelnden Gestus. Der umgebende Raum erscheint erdrückend, nur die Konturen heben die Figur davon hervor. Es war offensichtlich, dass dies zugleich eine Krise der Gesellschaft zeigte. Damit war das Bild viel zu negativ konnotiert als dass es einen sozialistischen Wissenschaftler repräsentieren und auf der Leistungsschau der DDR-Kunst bestehen konnte. So blieb es bis 1991 beim Maler und wurde dann von der Universität gekauft.

© Humboldt-Universität zu Berlin, Kustodie

Detailangaben

Eintragstyp Bilddokumente
ID 7661
Inventar-Nr. M 261192
Sachtitel Wolfgang Heise
Datierung 1967
Hersteller Ronald Paris
Beschriftung RParis 67 [Signatur u.r.]
Format 100 x 70 cm

Verschlagwortung