Modell des Kanonenboots "Meteor" (dreimastiges Segelschiff mit Geschützen) im Museum für Meereskunde. Ursprünglich verstand man unter einem Kanonenboot ein kleines, gerudertes oder auch getakeltes Fahrzeug, das zumeist mit einem schweren Geschütz im Bug- oder Heckbereich bewaffnet war und ausschließlich in Küstenregionen eingesetzt wurde, die späteren Dampfkanonenboote waren dagegen hochseetauglich. Bekannt geworden ist dieser Schiffstyp durch den Ausdruck "Kanonenbootpolitik". Das Königreich Preußen ließ zwischen 1859 und 1865 seine ersten Dampfkanonenboote bauen. Insgesamt waren es acht Schiffe der "Chamäleon-Klasse", zu der die "Meteor" gehörte, und 15 der etwas kleineren "Jäger-Klasse". Von der "Meteor" ist bekannt, dass sie während des Deutsch-Französischen Krieges von 1870/71 vor Havanna in ein kurzes Gefecht mit dem französischen Aviso "Bouvet" verwickelt wurde. Die Deckslänge der "Meteor" betrug 38,5 m, ihre Decksbreite 6,5 m; das Modell gibt das Schiff im Maßstab 1:96 wieder. Das Institut und Museum für Meereskunde wurde 1900 als Einrichtung der Friedrich-Wilhelms-Universität gegründet. Das Museum umfasste vier große Sammlungen: die Reichsmarinesammlung, die Historisch-volkswirtschaftliche Sammlung, die Ozeanologische Sammlung sowie die Biologische- und Fischereisammlung. Heute befinden sich die Überreste des ehemaligen Museumsbestands im Deutschen Technikmuseum in Berlin, wo diese treuhänderisch verwaltet und ausgestellt werden.(DB)