Tab. XXIII aus J.B. Basedows Elementarwerk mit den Kupfertafeln Chodowieckis u.a., hrsg. von Theodor Fritzsch. Dritter Band, Leipzig 1909 [Kritische dreibändige Bearbeitung der 1785 erschienenen zweiten Auflage des Elementarwerks]: "Einige der Übel"
Oben links: "Die Not des Hungers und des Durstes." Oben rechts: "Ideal vereinigter Leibesgebrechen." Unten links: "Ein zerschmetternder Hagel. Landplage von anwachsender Menge der Feldmäuse." Unten rechts: "Blitz, Orkan, Überschwemmung und Bergsturz zur Zeit des Erdbebens."
Hunger und Durst werden exemplifiziert an Schiffbrüchigen und Gestrandeten; im Vordergrund drei Unglückliche, die ihren Hunger am Aas eines Pferdes stillen. "Die Qual des Hungers lehrte sie den Ekel an solcher Speise überwinden." Die Schiffbrüchigen im Kahn stillen ihren Durst am Regen. Der eine hält den Hut, der andere den offenen Mund dem Regen entgegen. Solche Notfälle sind selten, lehrt Basedow. "Sonst findet ein jeder seine Nahrung in den Gaben der Natur, in den Früchten seiner Arbeit oder in der Barmherzigkeit anderer Menschen." Nach der Maxime: "Gutes und Böses ist in der Natur vermischt; aber nicht im gleichen Maß; das Gute ist weit mehr, das Böse ist weit weniger" verfährt auch der Kommentar der Unwetterbilder: "zerschmetternder Hagel" ist ähnlich selten wie eine Mäuseplage, eine Feuersbrunst nach Blitzeinschlag oder ein Erdbeben. Die beiden von "Leibesgebrechen" Geplagten in der Abbildung oben rechts stellen insofern ein Ideal dar, als Leiden in dieser Häufung kaum angetroffen wird. Dennoch ist es gut, sich Krankheiten und Verunstaltungen zu vergegenwärtigen, um sich des eigenen gesunden und wohlgestalteten Körpers dankbar zu erfreuen.
Legenden von C.H. Wolke in Bd. 3, S. 25; Beschreibung Bd. 1, S. 318ff. (Viertes Buch: Von der Religion): "Es ist mehr Gutes als Böses".