Wissenschaftliche Sammlungen

Lautarchiv

Rarasammlung

Elementarwerk Tab. 46

Tafel XLVI aus der "Kupfersammlung zu J.B. Basedows Elementarwerk": "Die Erkernntnismittel der Eigenschaften Gottes"
Oberes Bild: "Die Erkenntnismittel der Eigenschaften Gottes, als eine Schrift in einer hellen Wolke vorgestellt. Verschiedene Aufmerksamkeit der Menschen, auf diese Mittel, an dem Orte ihrer Grabstätte. Wenige Männer, wodurch die anderen aufmerksam gemacht werden. Kinder, denen man dieses Licht weist usw." Unteres Bild: "Die ebenso vorgestellten Erkenntnismittel des göttlichen Gerichts über unsterbliche Seelen. Verschiedenes Verhalten der Menschen bei diesem Lichte. Die Aufmerksamkeit. Die Nachlässigkeit. Die Entfernung von diesen Gedanken. Die Erinnerung durch andere. Die Furcht und die rasende Verzweiflung."
Schauplatz der zur Gotteserkenntnis Versammelten ist ein Friedhof. Dieser Ort - Ruhestätte der Toten "von beiderlei Geschlecht, von allerlei Stand und Alter" - "kann euch begierig und ernsthaft genug machen, nach dem Lichte, nach den Erkenntnismitteln zu sehen, wodurch ihr Gott oder Jehova als erste Ursache aller Dinge, die von Ewigkeit war, als mächtig und gütig in Ewigkeit und als Vater seiner unsterblichen Kinder könnt glauben lernen." Die Gläubigen sind in die Betrachtung des göttlichen Lichts oder in tiefes Nachdenken versunken. "Das [...] fortgesetzte Nachdenken ist eins der besten Mittel, in diesem Glauben gewiss zu werden." Glaubensgewissheit bezeugt damit auch Fortschritt der Zivilisation. Die Erkenntnis des göttlichen Lichts "fehlt den wilden Völkern! - Darum sind sie [...] ganz in Finsternis oder in den ungereimtesten Irrtümern. In diesem Zustande waren auch die Vorfahren [...] von uns, die wir jetzt Gott erkennen." Im unteren Bildfeld ist das von Basedow programmatisch vorgegebene Motiv des "vernünfigen Glaubens" ins Ethische gewendet: Gott ist der höchste Richter. Die Figuren zeigen unterschiedliche Verhaltensweisen als Ausdruck ihrer Einsicht, ihres Zweifels oder ihrer Verwerfung des Glaubens. Die Verbildlichung orientiert sich an den Posen und Gebärden der Körpersprache - von der Pose des durch "Tiefsinn" zu Erkenntnis Gelangten über die des Zweifelnden bis zur Raserei des von der Glaubenspflicht abgefallenen Verzweifelten, "welcher an sich selbst, als an einem Ungeheuer, Gewalt auszuüben sucht".
egende von C.H. Wolke in : Fritzsch 1909, Bd. 3, S. 27/28; Lektion und Kommentar: Bd. 1, S. 370-372: "Verschiedenes Verhalten der Menschen bei der Erkenntnis Gottes" (Viertes Buch: Von den Wohltaten und der Liebe Gottes)

© Humboldt-Universität zu Berlin, Universitätsbibliothek

Detailangaben

Eintragstyp Bilddokumente
ID 23276
Inventar-Nr. Nh 67690
Sachtitel Die Erkernntnismittel der Eigenschaften Gottes
Datierung um 1772
Hersteller Daniel Chodowiecki (Zeichnung) Daniel Berger (Stich)
Beschriftung a) 46 [hss. mit Bleistift] b) [Gott in hebr. Schrift] / erste Ursache von Ewigkeit mächtig, gütig in Ewigkeit, euer Vater unsterbliche Kinder [gedr.] c) [hebr. Schrift] / allwissend allmächtig allgütig allweise / er richtet [gedr.] d) D. Chodowiecki [gedr.] e) Tab. XLVI [gedr.] f) D. Berger Sculpit [gedr.] g) Universitäts-Bibliothek Berlin [Stempel]
Beschriftungsort a) Kartonrand o.r. b) oberes Bild o.M. c) unteres Bild o.M. d) Bildrand u.l. e) Bildrand u.M. f) Bildrand u.r. g) Rückseite
Format Karton 20,2 cm x 26,3 cm; Platte 18 cm x 23 cm; oberes Bild 8,1 cm x 22,3 cm, unteres Bild 8,6 cm x 22,3 cm

Verschlagwortung