Tafel LXIX aus der "Kupfersammlung zu J.B. Basedows Elementarwerk": "Zum Kriegswesen", Fortsetzung.
"Ein Lager. Zur Linken ein verlorener Posten von Kürrasiers. In der Mitte eine Küche in einem gegrabenen Loche. Davor Zelte der Marketender und Bediensteten. Die Bagage. Weiterhin vor denselben die Zelte der Hauptleute. Noch weiter Zelte der Subaltern-Offiziere. Ferner 6 Reihen Zelte für die Gemeinen. Vor denselben Flintendecken und Spontons [Paradewaffen]. In der Mitte das Gezelt der Adjudanten. Vor demselben die Trommeln, Fahnen und Offiziers-Spontons; eine mit Kanonen besetzte und einem Graben versehene Schanze. Außer dem Lager zur Rechten eine Piquetwache [Piket = Feldwache, Vorposten, leitet sich vermutl. von Pikenier ab] von Husaren, und zur Linken eine von Kürassiers. Weiter hinaus zwei Vorposten von Husaren, und einer von Kürassiers zur Linken hinter dem großen Baume. In der Ferne die Vorposten und eine Piquetwache des Feindes. Dessen verschanztes Lager, hinter welchem eine befestigte Stadt ist."
In Chodowieckis Tagebuch vom 28.12.1773 findet sich der Hinweis, er habe sich beim Buchhändler Mylius "la tactique du Roy" geliehen; vermutl. handelt es sich um eine Schrift von Louis M. Gisors: La tactique ou discipline militaire selon les nouveaux règlement Prussiens pour l'infanterie, Frankfurt & Leipzig 1770, deren Tafeln Chodowiecki als Quelle für seine Lagerdarstellung genutzt haben könnte (vgl. Gilow, Fritsch 1909, Bd. 3, S. 13).
Legende von C.H. Wolke in: Fritzsch 1909, Bd. 3, S. 30; Beschreibung: Bd. 2, S. 119-128 (Sechstes Buch: Von den Beschäftigungen und Ständen der Menschen).