Wissenschaftliche Sammlungen

Lautarchiv

Museum für Meereskunde

Das Museum für Meereskunde wurde wegen schwerer Kriegszerstörung nach dem Zweiten Weltkrieg geschlossen. Es enthielt ursprünglich vier Sammlungen:
1. Die Reichsmarinesammlung dokumentierte die Geschichte und Entwicklung der Kriegsmarine in den Bereichen: Schiffe, Anlagen, Bewaffnung, Küstenverteidigung, Ausrüstung und Personal.
2. Die historisch-volkswirtschaftliche Sammlung hatte die Schifffahrt zum Thema: Schiffe, Schiffbau, Schiffsmaschinenbau, Häfen und Küsten, Seeverkehr, Seewirtschaft, Seemannsleben, Personal, Rettungswesen und Wassersport.
3. Die ozeanographische Sammlung und das Instrumentarium vermittelten Informationen zu Ozeanen und Küsten, Physik und Chemie des Meeres, maritime Meteorologie, Erdmagnetismus, astronomische Geographie und Nautik, Instrumente und Apparaturen für alle Zweige.
4. Die biologische Sammlung und die Fischerei-Sammlung zeigten tierische und pflanzliche Organismen des Meeres, ihre Lebensbedingungen, ihre Nutzbarkeit sowie Seefischerei und Nutzbarmachung sonstiger Meeresprodukte.
Als Institution ist das Museum nicht wieder eröffnet worden, die heute noch verbliebenen Objekte werden als Leihgaben der Humboldt-Universität im Deutschen Technikmuseum aufbewahrt.

© Humboldt-Universität zu Berlin

Detailangaben

Eintragstyp Sammlungen
ID 146
Gründungsdatum 1900

Ereignisse

April 1900 Gründung

Gründung des Instituts und Museums für Meereskunde als eigenständige Forschungs- und Bildungseinrichtung der Friedrich-Wilhelms-Universität. Die Sammlungsbereiche unterstanden einerseits dem Ressort des Ministeriums der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten des preußischen Staates, andererseits dem Reichsmarineamt als Reichsbehörde.

1. Mai 1900 – 1905 Leitung

Ferdinand Freiherr von Richthofen wurde zum Direktor des Instituts und Museums für Meereskunde bestimmt. Als Direktor des Geographischen Instituts hatte er beide Einrichtungen eng miteinander verbunden.

Jeweils 1904 – 1905 Forschungsreise

Studien- und Sammelreisen von Prof. Dr. Plate nach Nordamerika und den Bahamas wurden im Rahmen des Sammlungskonzepts durchgeführt, wonach das Museum die auszuwählenden Objekte nicht aus anderen Institutionen bezog, sondern selbst Forschungsreisen unternahm, um vor Ort das geeignete Material zu beschaffen.

1905 – 1921 Leitung

Nach Richthofens Tod übernahm Albrecht Penck die Leitung des Instituts und Museums für Meereskunde als auch die Leitung des Instituts für Geographie.

5. März 1906 Eröffnung

Auch das Museum für Meereskunde konnte erst sechs Jahre nach seiner Gründung eröffnet werden, wahrscheinlich aus finanziellen und organisatorischen Schwierigkeiten. Die genauen Gründe sind jedoch nicht bekannt.

5. März 1906 Eröffnung

Öffizielle Eröffnung des Instituts für Meereskunde in der Georgenstrasse 34-36. Kaiser Wilhelm II. sowie der als Förderer der Ozeanographie bekannte Fürst Albert I. von Monaco nahmen an der Eröffnungsfeier teil.

1921 Leitung

Als Alfred Merz die Leitung innehatte, offenbart sich die enge Verbindung zwischen dem Geographischen Institut, dem Institut und Museum für Meereskunde und dem Reichsmarineamt.

1925 – 1927 Expedition

Die "Deutsche Atlantische Meteor-Expedition" wurde vom Institut für Meereskunde initiiert und durchgeführt und zählte zu den erfolgreichsten Forschungsexpeditionen der Zeit. Die wissenschaftliche Leitung hatte zunächst Ferdinand Richthofen, nach seinem Tod Albert Defant, inne.

1927 Leitung

Albert Defant übernahm den Lehrstuhl für Ozeanographie und wurde Direktor des Instituts und Museums für Meereskunde.

1943 Kriegseinwirkungen

Wegen der zunehmenden Bombardements hatte man begonnen, die Bestände des Museums nach Rüdersdorf in die Kalkstollen auszulagern, es konnte aber nicht alles gerettet werden. Einige Sammlungsbereiche wie die Biologische und Fischereiabteilung wurden nahezu gänzlich zerstört.

1944 Kriegseinwirkungen

Von Fliegerbomben getroffen, wurden fast alle noch im Gebäude verbliebenen Objekte vernichtet, das Museumsgebäude selbst schwer beschädigt.

1945 Schließung

Das Museum wurde aufgrund schwerer Kriegszerstörung geschlossen.

1946 Schließung

Das Museum musste infolge der Kriegseinwirkungen für den Besucherverkehr geschlossen werden. Teile der noch vorhandenen Exponate wurden von den russischen Besatzungstruppen abtransportiert.

Um 1959 Rückführung

Viele konfiszierte Objekte gelangten wieder an die DDR zurück, die beschädigten Gebäude in der Georgenstrasse wurden abgerissen, nur noch ein Nebengebäude blieb stehen.

Anfang 1994 Übergabe

Die Humboldt-Universität übertrug dem Deutschen Technikmuseum die Treuhänderschaft über die verbliebenen Exponate.

1996 Ausstellung

Einige Objekte wurden in der Ausstellung "Aufgetaucht" im Museum für Verkehr und Technik gezeigt.

Verschlagwortung