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Biografie, Johannes Müller

Müllers Anliegen war es, die Wissenschaftlichkeit der Physiologie zu begründen. Er bezeichnete sie als "Lebenslehre", die er gegen eine rein empirische Physiologie und eine spekulative Naturphilosophie abgrenzte. Im Zentrum seiner Forschungen stand die Sinnesphysiologie, für die er das Gesetz der spezifischen Sinnesenergie formulierte, wonach jedes Sinnessystem unabhängig vom Reiz eine seiner Energie entsprechende Empfindung hat. Auf den Gebieten der Embryologie, Pathologie, Neurohysiologie gewann er neue Erkenntnisse und machte er zahlreiche Entdeckungen. Später wandte sich Müller der vergleichenden Anatomie und Morphologie der Seetiere zu und verlieh der Meeresforschung weitreichende Impulse. Von Müller publizierte Schriften: Neben seinem Handbuch der Physiologie 1 2 veröffentlichte er unter anderem folgende Arbeiten: Zur vergleichenden Physiologie des Gesichtssinns (1826); Uber die phantastischen Gesichtserscheinungen (1826); Bildungsgeschichte der Genitalien (1830); De glandularum secerneniium structura (1830); Beiträge zur Anatomie und Naturgeschichte der Amphibien (1832); Handbuch der Physiologie des Menschen für Vorlesungen (2 Bde., 1833-40); Vergleichende Anatomie der Myxinoiden (1834-43) Systematische Beschreibung der Plagiostomen (mit Friedrich Gustav Jakob Henle, 1841); System der Asteriden (mit Franz Hermann Troschel, 1842); Vergleichende Anatomie der Myxinoiden (1834-43); Systematische Beschreibung der Plagiostomen (mit Friedrich Gustav Jakob Henle, 1841); System der Asteriden (mit Franz Hermann Troschel, 1842); Horae ichthyologicae (mit Franz Hermann Troschel, 1845-49).

© Humboldt-Universität zu Berlin, Universitätsbibliothek

Detailangaben

Eintragstyp Personen
ID 223
Titel Prof. Dr. med.
Biographische Angaben

1825-1833 Privatdozent in Bonn
; 1833-1858 Prof. für Anatomie und Physiologie an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin

GND-Eintrag https://d-nb.info/gnd/118585053
VIAF-Eintrag https://viaf.org/viaf/54387900/
Geburtsdatum 14. Juli 1801
Todesdatum 28. April 1858
Studium Medizin
Mitgliedschaft Königlich Preußische Akademie der Wissenschaften; Leopoldina; Gesellschaft für Natur-und Heilkunde
Stellung ordentlicher Professor für Anatomie, Physiologie und allgemeine Pathologie
Institution Institut für Anatomie

Ereignisse

Funktion

Direktor des Institutes für Anatomie.

– 1858 Mitgliedschaft

Mitglied der Gesellschaft für Natur- und Heilkunde in Berlin.

1819 – 1824 Studium

Medizinstudium in Bonn und Berlin.

1822 – 1822 Promotion

Promotion in Bonn.

1824 – 1824 Habilitation

Habilitation.

1824 – 1858 Mitgliedschaft

Mitglied und Sekretär der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina zu Halle/Saale.

1833 – 1856 Lehrtätigkeit

Ordentlicher Professor für Anatomie, Physiologie und allgemeine Pathologie.

1833 – 1858 Herausgabe

nach dem Tod Johann Friedrich Meckel Übernahme der Herausgabe des "Archivs für Anatomie und Physiologie" (berühmt geworden als "Müllers Archiv").

1833 – 1858 Forschungsreise

Nach Schweden zu Retzius; Hauptforschungsgebiet: Seesterne.

1833 – 1858 Ergänzung

Vermehrung des anatomisch-zootomischen Museums um das Dreifache auf ca. 19 500 Katalognummern.

1834 – 1858 Mitgliedschaft

Mitglied der Königlich Preußischen Akademie der Wissenschaften.

1835 – 1836 Funktion

Dekan der Medizinischen Fakultät.

1838 – 1839 Funktion

Rektor der Friedrich-Wilhelms-Universität.

1842 – 1842 Auszeichnung

Mitglied der Friedensklasse des Ordens Pour le mérite für Wissenschaften und Künste.

1842 – 1843 Funktion

Dekan der Medizinischen Fakultät.

1845 – 1846 Forschungsreise

Nach Helgoland; Forschungsgebiet: Stachelhäuter.

1846 – 1847 Funktion

Dekan der Medizinischen Fakultät.

1847 – 1848 Funktion

Rektor der Friedrich-Wilhelms-Universität.

nach 1858 Umwandlung

Nach seinem Tod Teilung des Lehrstuhls in die Lehrstühle: Anatomie: Karl Bogislaus Reichert, Pysiologie: Emil DuBois-Reymond, Pathologie: Rudolph Virchow.

Verschlagwortung