Wissenschaftliche Sammlungen

Lautarchiv

Berliner Medizinhistorisches Museum der Charité

Syphilis, Schädel, menschlich 2

Adulter menschlicher Schädel, Unterkiefer fehlt, Zähne und Oberkieferknochen fehlen, Befund besonders am Hirnschädel und Gesichtsschädel.
Der aus dem Anatomischen Museum stammende menschliche Schädel ohne Unterkiefer weist schwerste, von einer Syphilis im dritten Stadium verursachte Knochenzerstörungen auf. Er wird im Walterschen Katalog im Kapitel »Beinfrass, durch venerisches Gift entstanden und nicht geheilet« als »Kopf eines Frauenzimmers von einigen 20 Jahren« bezeichnet. Dort findet sich auch folgende Beschreibung: »Aus dem Stirnbeine ist rechter Seits ein Stük, welches 1 und einen halben Zoll im Durchmesser hat, ausgefressen. Das rechte Scheitelbein ist dergestalt durchlöchert, dass es wie ein Sieb aussieht, und ganz lokker erscheint [...]. Das linke Scheitelbein ist hin und wieder angefressen. Auf der rechten Seite sind alle Knochen des Gesichts, ferner der vordere Theil des Schuppentheils des Schlafknochens und die Hälfte des Keilbeins gänzlich verzehrt. Man kann auf solche Art, sowohl am untern, als auch am obern Theile des Kopfs in den Hirnschädel hineinsehen. Auf der linken Seite ist die obere Kinnlade bis auf die Spitze des Nasenfortsatzes weggefressen. [...] Die ganze untere Kinnlade ist [...] verzehrt.« PL

© Charité: Berliner Medizinhistorisches Museum; Humboldt-Universität: HZK, Kabinette des Wissens

Detailangaben

Eintragstyp Human remains
ID 6038
Inventar-Nr. vor 1796 523.

Verschlagwortung