Wissenschaftliche Sammlungen

Lautarchiv

Kunstsammlung / Kustodie der Humboldt-Universität

Louise von Bose

Die Förderin der Wissenschaften, die der Universität einen Teil ihres Nachlasses als Stiftung für medizinische Studien und Stipendien vermacht hat, tritt uns lebensnah gegenüber. Die Hermenform der Büste ist mit einem mantelähnlichen Gewand aufgelockert, unter dem der Kragen einer Bluse hervorscheint. Das Gesicht ist mit den hängenden Wangen, dem Doppelkinn, der großen Nase und den hervortretenden Augäpfeln deutlich veristisch gestaltet. Das Haar mit Mittelscheitel ist streng nach hinten zusammengesteckt.
Die postume Büste Louises von Bose wurde im Senatssaal der Universität aufgestellt - eine Ehrung, die der Mäzenin nach ihrem Tod auch im Museum der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft In Frankfurt/Main und an der Universität Marburg zuteil wurde. Mit den ehemals in der Aula aufgestellten Marmorbüsten des Universitätsgründers Friedrich Wilhelms III. und Königin Louises gehört sie zum kleinen Bestand an Würdigungen, die keinen Wissenschaftler repräsentieren. Aus Anlass der Stiftung für die Medizinische Fakultät wurde die Büste mit Erlass von Kaiser Wilhelm I. für die Sammlung der Berliner Universität in Auftrag gegeben, nachdem er Joseph Kopf im Atelier in Baden-Baden besucht und einen Entwurf dort gesehen hatte - Kopf kannte Bose persönlich und hatte sie wohl aus persönlichem Antrieb porträtiert. (Vgl. dazu Anna Seidel: Joseph Kopf, LOVISE GRAEFIN BOSE in der Kunstsammlung der Humboldt-Universität zu Berlin, in: Con bella maniera. Festgabe für Peter Seiler zum 65. Geburtstag, hg. von Michail Chatzidakis/ Henrike Haug u.a., Heidelberg 2021, S. 465-488.)

Detailangaben

Eintragstyp Plastische Objekte
ID 72487
Inventar-Nr. P 112
Sachtitel Louise von Bose
Datierung 1880
Hersteller Joseph von Kopf
Beschriftung LOUISE GRAEFIN BOSE (v. M.) J. KOPF. FEC. ROMA. 1880 (v. an der Schulter)
Format 46
Erhaltungszustand 1997 restauriert

Verschlagwortung