Wissenschaftliche Sammlungen

Lautarchiv

Sammlung des Winckelmann-Instituts

Gefäßwandfragment, spätgeometrisch

Darstellung eines vierbeinigen Tieres ohne Kopf (dabei die Bemalung rötlich-braun); unter dem Bauch des Tieres ist ein in ein Viereck gefasstes drei wellenlinienartiges Muster; Innenseite des Fragmentes ist rot bemalt und dünnwandig, glatte Oberfläche; fein gemagerter Ton (nach Munsell 1994, 10 YR 8/2; Hintergrundfarbe der Vorderseite ockerfarben).
- Fritzi Meyer (F.M.)

Gering gemagerter Ton, außen gering poliert, sodass Drehscheibenspuren noch zu erkennen sind; klingend hart u. oxydierend gebrannt (HUE 7,5 YR: 6/4-6, Sinterspuren: HUE 2,5 YR: 4-7/8 – 2,5/4); Magerung aus feinem Sand; innen mit Schlicker ausgeschlemmt; außen befindet sich ein nach rechts gerichtetes schlankes Pferd und unter dem Gefäßkörper ein konisch (gering) nach unten zulaufendes Viereck, ausgefüllt mit 3 parallel liegenden Zickzackbändern. Von diesem Viereck setzt sich noch ein vertikaler Streife auf der rechten Seite ab, der im horizontalen Abschluss mit diesem verbunden ist ( Vgl. 1). Das Pferd hat einen wespentaillenähnlichen Körperbau und die Beine deuten eine trabende Bewegungsform an. Der Kopf und der Hintern sowie die Fesseln von zwei Beinen sind entweder abgeplatzt oder nicht mehr auf der relativ kleinen Scherbe mit einem mäßig starken Umbruch im Profil. Auffallend dünn wird das Profil unterhalb des Umbruchs. Vermutlich handelte es sich um ein dünnwandiges, nicht allzu großes Gefäß mit einem starken Umbruch, evtl. dem Bauch.
- Manuela Anton (M.A.)

Es handelt sich um ein Fragment einer Pyxis (?). Der Ton ist fein gemagert (10 YR 6/4 [light yellowish brown]). Die Scherbe ist hart gebrannt und weißt einen hohen Klang auf. Die Scherbe ist auf der Innenseite bemalt (2,5 YR 5/6 [red]), was bedeutet, dass es sich um entweder um ein offenes oder ein Gefäß mit Deckel handelt. Der untere Bereich der Scherbe ist viel dünner als der obere (vielleicht ist das Gefäß deswegen an dieser Stelle gebrochen), das erschwerte die Rekonstruktion Trotz einigen leinen Abplatzungen und Beschädigungen sowohl auf der Innen- als auch auf der Außenseite, ist das abgebildete Motiv gut sichtbar (5 YR 3/3 [dark reddisch brown] bis 5 YR 5/8 [yellowish red]). Dargestellt ist ein Tierkörper, wahrscheinlich ein Pferd, von diesem der Oberkörper und die Beine erhalten sind. Das Pferd bewegt sich nach rechts, was man an der Position der Beine erkennen kann. Von dem Kopf ist nur ein kleines Fragment erhalten, trotzdem kann man gut erkennen, dass das Pferd seinen Kopf Richtung Boden bewegt ha. Zwischen den beiden abgebildeten Beinen ist ein Füllmotiv, das aus senkrechten und waagerechten Streifen besteht. Es könnte sich um eine Komposition von mehreren Pferden bzw. anderen Tieren handeln, die typisch für die argivische, spätgeometrische Keramik ist. Vielleicht war auf der gegenüberliegenden Seite ein ähnliches Pferd dargestellt. Das Gefäß ist für seine Größe relativ dickwandig, was bedeuten kann, dass es sich nicht um die feinste und kostbarste Ware handelt.
- Marta Nadrasik (M.N.)

Im Profil leichter Umbruch mit 2 Kanten außen; unterhalb der Umbruchs wird das Gefäß eingezogen und die Gefäßwand erheblich dünner; auf tongrundigem Überzug (7,5 YR 6/4) ist auf der Vorderseite ein Tier dargestellt (roter Malschlicker (hellste Stelle) 2,5 YR 5/8, (dunkelste) 2,5 YR 3/4); Hinterbeine, sehr schmaler und geschwungener Körper, Vorder- und Hinterläufe detailliert abgesetzt, am Hals abgebrochen, vor dem Hals aber noch kleine Linie, die zu einem nach unten gebeugten Kopf gehören könnte; handelt sich wohl um ein Pferd, obwohl Pferde zum größten Teil mit erhobenen Köpfen dargestellt werden; zwischen Vorder- und Hinterläufen geometrisches, trapezförmiges Füllorament, nur an der rechten Seite mit zwei Linien begrenzt, linkes eine Linie, zwischen den Rahmenlinien drei Zickzacklinien, nur die Oberste ist ganz durchgezogen; Muster sehr unregelmäßig gemalt, Innenseite roter Malschlicker (10 YR 5/6), mittelhart gebrannt, fein gemagert
- Jenny H. Kraute (J.K.)

© Humboldt-Universität zu Berlin, Winckelmann-Institut, Felicia Kant

Detailangaben

Eintragstyp Plastische Objekte
ID 57611
Inventar-Nr. D 201/1
Dokumentation - École française d’ Athènes, Études Pelopomnésiennes VII, Tombes Geométriques d’Argos I (1952-58), 1974; Abb. Plate 35, L. 890; - P.Courbin, La Céramique Geométrique de l’ Argolide, 1966; - J.N. Coldstream, Geometric Greece, 1977; - R.M. Cook, Greek Painted Pottery, 1997; Vergleiche: - P. Courbin, 1966, Taf. 31 (Vgl.1); Taf. 11/36 (Pferdedarstellungen); Taf. 36/C. 645; Pl. 36, C.645.118, C. 3699.114 C.3211; - CVA Deutschland (B5), Taf. 44-45; - J.N. Coldstream, 1968, Pl. 31 j, 19g, 19k, 46m; - R.M. Cook, 1997, fig. 11
Sachtitel Gefäßwandfragment, Schale oder Deckel, randnahes Mittelstück, Pyxis (?)
Datierung F.M.: SG I, M.A.: LG I (760-735 v.Chr.), M.N.: SG III (730-700 v.Chr.), J.K.: SG III
Herkunft Art der Erwerbung unbekannt
Beschriftung [Stempel mit schwarzer Tinte] Agros her. D. 210 [handschriftlich mit Bleistift] /1
Beschriftungsort Innenseite
Format Durchmesser: 18 cm; Breite: max. 4,95 cm; Höhe: max. 3,2 cm; Dicke: mind. 0,18 cm, max. 0,62 cm

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