Wissenschaftliche Sammlungen

Lautarchiv

Sammlung des Winckelmann-Instituts

Fragment eines Kraters, geometrisch

Das Fragment ist sattelförmig in beiden Hauptachsen gewölbt. Daher ist anzunehmen, dass es aus der schmalsten Stelle der Halsöffnung stammt. Es zeigt den Ausschnitt einer vermutlich mit Dreifachlinien begrenzten Metope, mit einer Musterung aus übereinander frei schwebenden horizontalen Zickzacklinien (siehe Kunisch „Gekritzel/ degeneriertes Sigma“) mit 4 Zacken. Die Linienstärke ist ungleichmäßig, die Deckung stark variierend. Es handelt sich vermutlich um den spät geometrischen Flimmerstil. Pinsel-Absatz-Tropfen an den Enden der Linien sind deutlich zu erkennen und Teil des Musters. Die Oberfläche der Scherbe ist glatt, jedoch mit deutlich sicht- und spürbaren Töpferrillen (außen sauberer geglättet als innen). Engobe hell beige-gelb (Munsell HUE 10 YR 7/3), Dekor mit bräunlich-schwarzem Schlicker aufgebracht. Auf der Innenseite ein mit Schlicker abgesetzter Ring mit 24 mm Breite sichtbar, auf der Oberseite mit einem schmalen Streifen (3 mm) dunkel, fast schwarz begrenzt. Danach wieder Schlicker. Auf der Innenseite Signatur kopfstehend („Argos Her. – 0210/8“). An den Bruchkanten Versinterungen, einige Abriebstellen. Kleiner Ausbruch, frisch. Tonfarbe rötlich-braun (Munsell 5 YR 6/4 – 7,5 YR 6/4), fein gemagert, kaum sichtbare Einschlüsse, hart gebrannt.
- Holger Wechtler

© Humboldt-Universität zu Berlin, Winckelmann-Institut, Felicia Kant

Detailangaben

Eintragstyp Plastische Objekte
ID 57635
Inventar-Nr. D 210/ 8
Dokumentation - A. Brueckner und E. Punice: Ein attischer Friedhof, In: Mitteilungen des Instituts in Athen XVIII, 1893, S. 115, Taf. 8,1; - Catalogue des Vases petites du musée national d’Athènes, Paris 1904, p. 7, planole XVI (368); - J.N. Coldstream, Geometric Greece, 2nd ed., London 2003, S. 144, Fig. 46a; - J.N. Coldstream, Greek Geometric Pottery. A Survey of Ten local Styles and their Chronology, London 1968, Pl. 28 e, Pl. 29 d; - P. Courbin, La céramique géométrique de l’Argolide, Paris 1966, Pl. 35, Pl. 48, Pl. 32; - R. Cullies, Neuerwerbungen der Antikensammlung in München, In : Archäologische Anzeiger, 1938, S. 439 – 453, Abb. 23 u. 24; - N. Kunisch, Ornamente geometrischer Vasen, Köln 1998; - W. Müller, F. Odmann, Die Nekropole der geometrischen Periode, In: Tiryns. Die Ergebnisse der Ausgrabungen des Instituts, Bd. 1, Athen 1912, Mainz/ Rhein 1976, S. 156, Abb. 10.13; - S. Wide, Geometrische Vasen aus Griechenland, Berlin 1900, S. 58, Fig. 113; - CVA Deutschland, Bd. 9, München, Museum antiker Kleinkunst, Bd. 3, S. 15 - 16, Tafel 115 - 3,4 .
Sachtitel Fragment eines Kraters
Datierung 730 – 710 v. Chr. (LG II, spätgeometrisch, Flimmerstil)
Herkunft Art der Erwerbung unbekannt
Beschriftung [Stempel mit schwarzer Tinte] Argos her. [handschriftlich mit schwarzer Tinte] D 210/ 8
Beschriftungsort Innenseite
Format Durchmesser: 30 cm; Höhe: 4,2 cm; Breite: 5,2 cm; Dicke: 0,5 cm

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