Wissenschaftliche Sammlungen

Lautarchiv

Kunstsammlung / Kustodie der Humboldt-Universität

Johann Lucas Schönlein

Die Geschichte der Schönlein-Büste vermittelt ein aufschlussreiches Bild von der Bedeutung, die Zeitgenossen den Gelehrtenbüsten und einem lebensnahen Ausdruck zugeschrieben haben. So ist überliefert, welche Vorstellungen die Nachfahren des Medizinprofessors von der Büste ihres Vaters hatten. 1892 beauftragten sie anlässlich des anstehenden 100. Geburtstages von Schönlein den Bildhauer Hermann Küppers - zu dieser Zeit ebenso wie sie in Bonn ansässig und durch Büsten und Reliefs Bonner Gelehrter ausgewiesen. Darüber hinaus setzten sie sich dafür ein, eine bereits vorhandene Gipsbüste in der Medizinischen Klinik entfernen zu lassen, denn "sie ist ein unähnliches Bild", durch das "eine falsche Vorstellung von Schönlein erreicht werden würde. Es wäre nicht auszuschließen, daß in einigen Dezennien Streit über das Bild Schönleins entstünde, welches das richtige sei, ob das in der Aula oder das in der Klinik" (Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, I HA Rep. 76, Ministerium für geistliche, Unterrichts- und Medicinal-Angelegenheiten, Va, Sekt. II, Bd. II, Bl. 118ff., zit. nach Angelika Keune: Gelehrtenbildnisse 2000, S. 52). Anscheinend beugte sich die Medizinische Klinik dem Wunsch der Töchter, noch 1959 ist dort ein Abguss der Marmorbüste von Küppers inventarisch erfasst worden.

Detailangaben

Eintragstyp Plastische Objekte
ID 72522
Inventar-Nr. P 137
Sachtitel Johann Lucas Schönlein
Datierung 1892
Hersteller Albert Hermann Küppers
Beschriftung sign. rücks.: A. Küppers fec. Bonn 6.8.1892
Format 67 cm
Erhaltungszustand 1997 restauriert

Verschlagwortung