Wissenschaftliche Sammlungen

Lautarchiv

Kunstsammlung / Kustodie der Humboldt-Universität

Theodor Mommsen

Für das Mommsen-Denkmal wurde 1904 ein künstlerischer Wettbewerb ausgelobt, zu dem sieben Bildhauer eingeladen wurden und Adolf Brütt als Sieger hervorging. Zeitgleich entstanden auch die Entwürfe für das Denkmal für Heinrich von Treitschke von Rudolf Siemering. Die beiden politisch so gegensätzlichen Historiker Theodor Mommsen und Heinrich von Treitschke sollten sich im Ehrenhof gegenüberstehen. Das Treitschke-Denkmal wurde in Bronze gegossen, dasjenige von Mommsen in Marmor gefertigt und beide Denkmäler 1909 enthüllt. In Materialwahl und Sitzhaltung tritt das Mommsen-Denkmal in einen Dialog mit den Humboldt-Denkmälern, allerdings ist die Sitzhaltung angespannt und die Ausführung mit klaren Linien und wenigen Details deutlich formstrenger. Mommsens charakteristischer Kopf, den Zeitgenossen in medialer Vielfalt bekannt, zeigt den Historiker mit wallendem auf die Schulter fallendem Haar, durch Altersspuren gekennzeichnetem Gesicht und kritischem Blick.
1935 wurden die Denkmäler von Mommsen und Treitschke in den Vorgarten der Seitenflügel in der Universitätsstraße versetzt, um vor dem Hauptgebäude Platz für Aufmärsche zu haben, 1951 wurde das Denkmal von Treitschke eingeschmolzen. Das Mommsen-Denkmal kam 1991 an seinen angestammten Platz im Ehrenhof zurück.
(Vgl. Angelika Keune: Gelehrtenbildnisse 2000, S. 31-34.)

Detailangaben

Eintragstyp Plastische Objekte
ID 72474
Inventar-Nr. P 108
Sachtitel Theodor Mommsen
Datierung 1909
Hersteller Adolf Brütt
Beschriftung MOMMSEN
Format 170 cm (Figur); 110 cm (Sockel)
Erhaltungszustand Restaurierung 1968, 1988

Verschlagwortung